Bistro

Damit die gewünschte Nutzungsvielfalt möglich wird und der Raum die dafür erforderliche Größe erhält, ist eine Koppelung mit anderen Funktionen empfehlenswert. Eine Mehrfachnutzung garantiert, dass die Räume nicht nur wenige Stunden am Tag genutzt werden. Dabei besteht eine wesentliche Herausforderung darin, die Ausbreitung von Essensgerüchen in andere Raumbereiche der Schule zu verhindern und die Zuständigkeiten für die Raumpflege bei gemischten Nutzungen zu klären und zu sichern.

Eine zentrale planerische Größe ist die Anzahl der am Mittagessen teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Für diese Werte wird in der Regel der Ist-Zustand angenommen, der in den seltensten Fällen der gesamten Schulgemeinschaft entspricht. In der Planung sind räumliche Strategien dafür zu entwickeln, wie eine Ausweitung des Essensangebotes zu einem späteren Zeitpunkt ohne große bauliche Um- oder Anbauten sowohl des Essbereichs als auch der Küche möglich ist.

Eine Planung auf der Zahlengrundlage einer Momentaufnahme ist nicht nachhaltig. Der räumlich festgelegte Bedarf für eine Mensa hängt letztlich davon ab, wie gut die Schule die Eltern dazu bewegen kann, ihre Kinder am Mittagessen teilnehmen zu lassen, wie der Schulalltag strukturiert ist oder auch, welche Finanzierungsmodelle für das Mittagessen bestehen. Beispielsweise können oder wollen viele Eltern die Kosten – insbesondere für gute und ökologische Kost – nicht tragen. Diese Herausforderungen können schulpolitisch (kostenfreies Mittagessen, siehe Berlin) und schulorganisatorisch (Sozialstaffel für Familien mit vielen Kindern) gelöst werden und sollten sich nicht nachteilig auf die Flächenberechnungen von Neu- oder Umplanungen auswirken.

Die Planung des Bistros ist auch eine schulorganisatorische Aufgabe mit Auswirkungen auf den Arbeitsalltag des gesamten Kollegiums. Je mehr Zeit für die Mittagspause zur Verfügung steht, desto weniger Restaurantfläche wird benötigt, weil die Essplätze mehrfach belegt werden können.

Stehen Raum und Zeit in ausreichendem Maß zur Verfügung, kann das Mittagessen auch ohne fest getaktete Schichten angeboten werden. Die Ausbildung einer Essenskultur ist eine anspruchsvolle und wichtige pädagogische Herausforderung, die bis in die Detailplanung der Abläufe und des Raumangebotes Abstimmungen mit den Nutzerinnen und Nutzern benötigt. So ist beispielsweise zu entscheiden, ob die jüngeren Kinder im Klassenverband mit einer Begleitung gemeinsam essen.

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