Sanitärräume

Während sich WCs in Hotels, Büros und dem privaten Zuhause zu Wohlfühloasen entwickeln, wurden Sanitäranlagen im Schulbau traditionell oft als zentrale »Sammelbatterie« organisiert. Diese Art der Sanitäranlagen empfinden viele Schülerinnen und Schüler als angstbesetzte »Unorte«, mit gravierenden Konsequenzen für das Sozialverhalten. Im Zuge eines veränderten Bildungsverständnisses und der Berücksichtigung von Ganztag und Inklusion sind neue Konzepte gefordert. Mit der Etablierung von sozial-räumlichen Einheiten in Form von Clustern oder offenen Lernlandschaften bieten sich Alternativen an. Sanitärbereiche werden dezentral – und damit »wohnlicher« – den einzelnen Lern- und Aufenthaltsbereichen der Schülerinnen und Schüler, ihrer »Homebase«, zugeordnet. Damit verschwindet die Anonymität dieses Ortes, die Sicherung von Ordnung und Sauberkeit wird zum Thema einer gemeinsamen Verantwortung.

Soziale Kontrolle und das Bedürfnis nach Privatheit

Eine zentrale planerische Herausforderung ist es, das grundlegende Bedürfnis nach Privatheit, das mit der WC-Nutzung verbunden ist, mit der nötigen sozialen Kontrolle in Einklang zu bringen. Dafür spielen die Anzahl der WCs in einem Toilettenraum, die räumliche Organisation und die Ausgestaltung eine entscheidende Rolle. Im skandinavischen Raum findet man in Schulen bereits häufig Einzeltoiletten mit Handwaschbecken ohne eigenen Vorraum.

Sanitärbereiche für alle

Mit der Entwicklung zur inklusiven Schule erweitern sich die Anforderungen auch an den Sanitärbereich. Das bedeutet mehr als eine barrierefreie Ausstattung. Der Inklusionsgedanke ist im Grundriss weiterzuführen. Alle Bäder der Schule sollten als allen zustehender Sanitärbereich wahrgenommen werden. Länder wie Schweden haben das bereits weitgehend durchgesetzt.

Wohnlichkeit schaffen

Neben der Frage der räumlichen Organisation und der sozialen Zuweisung kann schließlich die ästhetische Gestaltung einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass der Sanitärbereich kein Unort mehr ist. Das gilt insbesondere für das barrierefreie Bad, dessen Ausstattungsgegenstände häufig den Eindruck einer klinischen Notfallsituation vermitteln.

Konkrete Umsetzung zu Sanitärräume

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