In der Phase Null werden die Voraussetzungen und Bedarfe ermittelt, die sich aus dem Standort und dem Programm der jeweiligen Schule ergeben. Die Empfehlungen aus der Phase Null sind die Basis für den späteren Entwurf
In der Phase Null wird das Konzept eines Fachclusters für die Naturwissenschaften entwickelt. Dieses umfasst fünf Fachräume, zwei Sammlungsräume und einen MakerSpace, die alle um eine zentrale Mitte gruppiert sind. Dadurch wird das bisherige Konzept der Schule, das sechs Fachräume vorsah, erweitert, um eine größere Öffnung nach außen zu ermöglichen, denn der MakerSpace und die zentrale Mitte sollen auch für außerschulische Aktivitäten nutzbar sein. Das Ziel der Schule ist es, die Schnittstellen zwischen schulischer und außerschulischer Bildung im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung neu zu definieren und die aktive sowie eigenständige Nutzung der Werkstätten zu fördern. Im Ergebnisbericht zur Phase Null werden pädagogische Entwicklungen in diesem Bereich angekündigt und weiterführende Fragen gestellt, wie etwa die stärkere Verknüpfung von Technik, Informatik und kultureller Praxis sowie die Neubewertung von Technik als Lernfeld.
Der Wettbewerbsentwurf von C.F. Möller setzt diese Zielsetzung in Form einer Schulstraße (Forum) im Erdgeschoss um, an die neben dem Fachcluster Naturwissenschaften auch das Fachcluster Kunst-Werken-Technik, das Fachcluster Musik sowie das Jugendzentrum und die Bibliothek angebunden sind. Diese sind sowohl untereinander über das Forum verbunden als auch von außen zugänglich.
Mit dem Ziel der Flächenoptimierung wird in der Leistungsphase 2 das Konzept der gemeinsamen Flächennutzung weiterentwickelt. Das Fachcluster Naturwissenschaften wird über das Forum hinweg mit dem Fachcluster Kunst-Werken-Technik zu einer gemeinsamen Funktionseinheit verschmolzen. Hierbei werden Flächen des MakerSpace, eines naturwissenschaftlichen Fachraums, Teile der Sammlungen sowie die zentralen Mitten aus beiden Fachclustern mit Flächen des Forums überlagert, wodurch das Forum selbst als »100 m Werkstraße« aktiviert wird. In dieser Werkstraße sind transparente Boxen für Input sowie geschützte Bereiche für Maschinen wie Lasercutter und 3D-Drucker vorgesehen. So entsteht im Forum eine robuste Arbeitslandschaft mit Wasseranschluss und guten Sichtverbindungen zu allen weiteren Maschinenbereichen (wie Nähwerkstatt, Metall- und Holzwerkstatt) sowie zu den naturwissenschaftlichen Sammlungen und Laborbereichen.
Die Normen und Richtlinien für den Schulbau variieren. Gleichzeitig sind viele geltende Richtlinien überholt. In jedem Projekt ist zu prüfen, wie vorhandene Vorgaben mit den Anforderungen vor Ort am besten zu verbinden sind.
Im Projekt in Kassel soll die aktive und eigenständige Nutzung von Werkstätten gefördert werden. Nach der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV Regel 113- 018 I-2.1 Unterricht in Schulen mit gefährlichen Stoffen (bzw. RiSu I-2)) ist das Betreten konventioneller naturwissenschaftlicher und technischer Fachräume jedoch ohne Aufsicht nicht gestattet.
Um eigenständiges Arbeiten in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik zu ermöglichen, wird ein großer Teil der Programmflächen – ähnlich dem Arbeitsraum in einer Werkstatt – für einfache Tätigkeiten und die Lagerung ungefährlicher Materialien (beispielsweise das Schaulager) von Bereichen für die Lagerung von und den Umgang mit Gefahrstoffen oder Maschinen abgetrennt. In der »Werkstraße« (siehe Ergebnisse Phase Null) werden Raumboxen für Spezialmaschinen vorgesehen, die sich innerhalb einer offenen Experimentierlandschaft befinden. Da die »Werkstraße« direkt im Gemeinschaftsbereich des Forums liegt, ist sie besonders niederschwellig nutzbar.
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