In der Phase Null werden die Voraussetzungen und Bedarfe ermittelt, die sich aus dem Standort und dem Programm der jeweiligen Schule ergeben. Die Empfehlungen aus der Phase Null sind die Basis für den späteren Entwurf.
Jedem Lerncluster werden Teamstationen zugeordnet, die jeweils als dezentrale Aufenthalts- und Arbeitsbereiche der multiprofessionellen Teams dienen. Ein solcher Teamraum soll über personalisierte Arbeitsplätze mit individuellen Ablagemöglichkeiten verfügen und wird durch einen kleinen Besprechungsraum ergänzt. In diesen Teamstationen kann vor allem der Austausch innerhalb des Jahrgangsteams stattfinden. Auch eine gute Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern und der Aspekt der kurzen Wege wird durch die Verortung innerhalb des Jahrgangsclusters gewährleistet.
Aufgrund der größeren Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler gibt es im Oberstufencluster keinen dezentralen Teamraum. Dieser wird an den zentralen Verwaltungsbereich angedockt, um auch für Kolleginnen und Kollegen attraktiv zu sein, die an den verschiedenen Schulstandorten unterrichten.
Der Bereich der sonderpädagogischen Dienste befindet sich im Umfeld des Verwaltungs- und des Lehrerbereichs und steht in räumlicher und inhaltlicher Beziehung zur Schulsozialarbeit.
Der Hort benötigt einen zentralen Raum, welcher dem Marktplatz zugeschaltet werden kann. Damit wird seiner Eigenständigkeit als gleichwertige Bildungseinrichtung Rechnung getragen. Ein Büro dient den administrativen Aufgaben des Horts. Der Hort kann als Anlauf- und Abholstelle für Hortkinder dienen und für Schülerinnen und Schüler, die stundenplanbedingt zwischen den Standorten wechseln müssen. Auf diese Weise erhält er die Funktion eines Schwellenraumes, der eine gute Auffindbarkeit und Präsenz ermöglicht. Der Hort geht starke Synergien mit den angrenzenden Bereichen ein. Er dient als Aufenthaltsraum mit entsprechenden Beschäftigungsangeboten (spielen, bauen, basteln).
Die Normen und Richtlinien für den Schulbau variieren. Gleichzeitig sind viele geltende Richtlinien überholt. In jedem Projekt ist zu prüfen, wie vorhandene Vorgaben mit den Anforderungen vor Ort am besten zu verbinden sind.
Die Bedarfe einer Teamschule werden in den geltenden Regelwerken nicht berücksichtigt. Stattdessen wird in einigen geltenden Schulbauempfehlungen (u. a. im Freistaat Thüringen SchulbauEmpfTH 1997) weiterhin nur zu einem zentral angeordneten und multifunktionalen Lehreraufenthaltsbereich geraten. Die Branchenregel Schule der Unfallkasse DGUV Regel 102-601 (2019) rät dagegen, aus organisatorischen Gründen das Lehrerzimmer mit weiteren Raumbereichen zu erweitern: Konferenzraum, Besprechungsraum, Arbeitsraum mit Einzelarbeitsplätzen und Ablagen und einen Ruheraum. Anforderungen aus der Pädagogik sind nicht erwähnt.
Die Gemeinschaftsschule Weimar ist eine Teamschule. Neben dezentralen Teambereichen innerhalb der Lerncluster, die dem gesamten multidisziplinären Team zur Verfügung stehen, befinden sich freie Arbeitsplätze und ein größerer Kommunikationsbereich in der Verwaltungsebene. Die Flächenzuordnungen können nicht aus den konventionellen Raumprogrammen abgeleitet werden, sondern werden in der Phase Null in der Gesamtbetrachtung des Raumprogramms entwickelt.
Im Gegensatz zu den Ergebnissen aus der Phase Null wird den Mitarbeitenden des Horts/Ganztags kein abgetrenntes Büro zur Verfügung gestellt. Die Clusterflächen werden grundsätzlich ganztags genutzt, daher stehen auch die Teamarbeitsräume allen Mitarbeitenden der Schule zur Verfügung. Der Marktplatz im Gemeinschaftshaus mit eigener Teeküche dient als Anlaufstelle des Früh- und Späthortes.
Gestaltung ist eine zentrale Qualität im Schulbau. Sie hängt wie der gesamte Entwurf eng mit den Anforderungen und dem Programm zusammen. Und sie kann hochwertig sein, ohne mehr zu kosten als eine "Standardlösung".
Für die Teamräume ist eine gute Arbeitsatmosphäre relevant. Diese soll eine angenehme Umgebung für Besprechungen, Einzelarbeit, Gruppenarbeit sowie informellen Austausch und Erholung ermöglichen. Die Bereiche sollen in der gleichen hohen Qualität – besonders an Belichtung und Belüftung – gestaltet werden wie die Lernbereiche. Innerhalb der Lerncluster bieten die Teambereiche einen geschützten, hellen und ruhigen Rückzugsraum mit gutem Sichtbezug zu den Lernfeldern.
#Gruppenbüros #Teamlounge # Besprechungsräume: Ringstabekk Skole, Baerum (N), Div A arkitekter, 2005 #Dezentrale Teamräume #Kommunikationsraum mit Außenterrasse: Volks- und Mittelschule Schendlingen (A), Mathias Bär, Bernd Rieger, Querformat, 2017 #Dezentrale Teamstationen #Offene Lobby als Kommunikations- und Begegnungsort #Transparente Schulleitungsbüros: Volks und Mittelschule Hard am See (A), Baumschlager Hutter, 2017
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