SOS WEIMAR

Möblierung

Kriterien für alle Planungsentscheidungen zu diesem Thema:

Ergebnisse Phase Null

Welche Empfehlungen aus der Phase Null liegen den Entscheidungen zugrunde?

In der Phase Null werden die Voraussetzungen und Bedarfe ermittelt, die sich aus dem Standort und dem Programm der jeweiligen Schule ergeben. Die Empfehlungen aus der Phase Null sind die Basis für den späteren Entwurf.

Die Möblierung war in Weimar kein Thema der Phase Null und wurde in den weiteren Leistungsphasen im Zusammenhang der Grundrissentwicklung und Ausbauplanung betrachtet. Eine fortlaufende Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer ist dabei unbedingt erforderlich.

Aus der qualitativen Beschreibung der Cluster können bereits Grundzüge der Möblierung abgeleitet werden. Die Lernbereiche der Cluster sollen im Sinne der Jenaplan-Pädagogik den Charakter von Schulwohnstuben mit hoher Aufenthaltsqualität erhalten. Es geht darum, die Lernräume als wohnlichen Erfahrungsraum zu betrachten, der sich verschiedenen Arbeitsformen anpassen kann und von den Kindern mitgestaltet wird.

Normen & Richtlinien

Welche Rahmenbedingungen gelten für das Projekt und wie werden sie gelöst?

Die Normen und Richtlinien für den Schulbau variieren. Gleichzeitig sind viele geltende Richtlinien überholt. In jedem Projekt ist zu prüfen, wie vorhandene Vorgaben mit den Anforderungen vor Ort am besten zu verbinden sind.

Ablauf von Ausbau- und Möblierungsplanung

Wegen der hohen Anforderungen an Nutzungsmöglichkeiten und Aufenthaltsqualität von neuen Raummodellen wie Cluster und offenen Lernlandschaften müssen Ausbau und Möblierung zusammen konzipiert und geplant werden, was neue Herausforderungen an die Planungsabläufe und Vergabe stellt. Problematisch dabei ist, dass die Möblierung zwei unterschiedlichen Kostengruppen und Budgets zugeordnet wird: Festeingebaute Elemente werden der Kostengruppe 370 zugeordnet, während alle losen Möbel als Ausstattungsgegenstände der Kostengruppe 600 zugeordnet werden. Damit sind diese in der Regel nicht Teil der Architekturleistung und werden von den Kommunen direkt bestellt. Viele Elemente des Ausbaus, wie z. B. Schränke, Regale, Sideboards, sogar Displaysysteme, könnten aber der KG 370 oder der KG 600 zugeordnet werden, je nachdem ob sie als festverbautes oder mobiles Element geplant werden. Eine bedarfsgerechte Planung von Ausbau und Möblierung erfordert zudem eine aktive Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer.

In Weimar werden die beiden Budgets für Ausbau und Möblierung zusammen betrachtet. Damit steht in der Planung die Funktion der Ausstattung im Vordergrund und kann in der Nutzerabstimmung weiterentwickelt und konkretisiert werden, unabhängig davon, ob ein Möbelelement eher der KG 370 oder KG 600 zuzurechnen ist.

Sicherheitsanforderungen an Möbel und Einrichtungsgegenstände

Alle wesentlichen Anforderungen an die Ausbildung von Möbeln und Einbauten, insbesondere von Kanten, Ecken, Haken, Umwehrungen, Oberflächen etc. sind in der Unfallverhütungsvorschrift Schulen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV Vorschrift 81 aufgeführt. Diese Vorschriften erfüllen nicht nur die Produkte ausgewiesener Schulmöbelhersteller. Anforderungen an Verglasungen für transparente Wände sind in der Unfallverhütungsvorschrift Schulen DGUV Vorschrift 81 §7 Verglasungen und lichtdurchlässige Flächen vermerkt. Großflächig verglaste Innenwände müssen durch kontrastreiche Markierungen erkennbar sein (DIN 18040 – 1 4.3.2).

Gestaltung

Welche ästhetischen, kulturellen und gestalterischen Aspekte prägen das Konzept?

Gestaltung ist eine zentrale Qualität im Schulbau. Sie hängt wie der gesamte Entwurf eng mit den Anforderungen und dem Programm zusammen. Und sie kann hochwertig sein, ohne mehr zu kosten als eine "Standardlösung".

Lose Möblierung – Tische, Stühle, Matten, Sitzsäcke etc.

Vor allem die lose Möblierung stärkt den der Charakter der Lernbereiche als Wohnstube und wird daher im Zusammenhang des ästhetischen Gesamtkonzeptes betrachtet und geplant. Um dies zu erreichen, werden schon in LP3 die Möblierung unter Einbezug der Nutzerinnen und Nutzer geplant und festgelegt. Marktübliche Schulmöbel, welche häufig den Charakter von Spezialmöbeln haben, werden vermieden.

Feste Einbauten – Schränke, Regale etc.

Die festen Einbauten sind ein zentraler Baustein des Materialkonzeptes und sollen den Loftcharakter der Lernräume unterstützen. Deshalb wird auf eine konventionelle Schulausstattung mit High-End-Möbeln weitgehend verzichtet, zum Einsatz kommt ein einfaches und robustes Grundmodul aus Holz mit Bausatzcharakter.

Referenzen

#Wandelbarkeit #Trennung Rohbau-Ausbau: Festival Folk High School, Roskilde (DK), MVRDV + COBE,2019; Salle de Spectacle Polyvalente, Lille (FR), Lacaton & Vassal, 2013 #Interpretierbare Ausstattung #Breites Möblierungsangebot #Berücksichtigung spezifischer Bedarfe: Volksschule Lauterach (A), Feyferlik & Fritzer, 2017; Volksschule Feldkirchen an der Donau (A), Fasch & Fuchs, 2014 #Wohnliche Materialien #Keine Möbel aus dem Schulmöbelkatalog: Alemannenschule Wutöschingen (D), Doris Fratton, 2012

Projektstorys und Planschrank

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